Abgezockt, leidenschaftlich, kreativ: BVB |
Was phantastisch klingt, muss gar nicht unrealistisch sein. Die Dortmunder spielen zur Zeit einen Fußball, wie ihn die Bundesliga seit Leverkusen 2002 nicht mehr gesehen hat. Spiele, die zäh anlaufen, wie gegen Gladbach, den HSV oder Freiburg, drehen sie ohne Mühe in der zweiten Halbzeit. Ein Rückstand scheint die Mannschaft im Moment erst zu beflügeln. Sie gewinnen ihre schlechten und ihre guten Spiele. Hätten die Bayern in den vergangenen Jahren auch gute Spiele abgeliefert und nicht einfach immer nur gewonnen, würden die Schwarz-Gelben stark an den abgebrühten Rekordmeister erinnern. Die Gleichung könnte Bayerische Kaltschnäuzigkeit + Leidenschaft + Spielwitz = BVB 2010 lauten.
Diese Mischung führt unweigerlich zur Deutschen Meisterschaft. Das Verlierer-Gen der Hamburger und Leverkusener, auf das die Bayern sich immer verlassen konnten, haftet den Dortmundern nicht an. Dann hätten sie ein Spiel wie das in Freiburg nicht gewonnen. Wäre es vorstellbar, dass die Werkself um Helmes und Reinartz das Spiel im Breisgau noch umbiegt? Für mich nicht, aber vielleicht fehlt mir auch die Phantasie. Schafft Dortmund es, in der Winterpause nicht einzuschlafen und den Schwung der Vorrunde durch die lange Unterbrechung zu retten, dann werden sie auch Meister. Sie werden noch eine Schwächephase haben und einige Spiele verlieren. Dafür sollte das augenblickliche Polster allerdings genügen, denn es steht in den Sternen, ob die Bayern ab sofort tatsächlich jedes Spiel gewinnen. Jetzt geht's erstmal zu den angeschossenen Raubtieren Schalke und Stuttgart, für die es langsam um die Existenz geht.
Mal sehen, wie die Sache im Februar aussieht und ob der Dortmunder Stern dann noch immer über der Bundesliga strahlt. Ansonsten kann man seine Meinung ja auch schnell wieder ändern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen