Dienstag, 5. Mai 2009

Tipps für die Liga


Guter Rat ist teuer. Ribery auch. Guten Rat gibt es aber hier und den Ribery nur in München. Bleiben wir doch gleich bei unserem französischen Goldfüßchen. Für den französischen EM-Teilnehmer hat Manchester United jetzt angeblich 70 Millionen Euro geboten und damit eine Summe auf den Tisch gelegt, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Wenn ich also Uli Hoeneß den ersten heißen Tipp geben darf, kann der nur lauten: Verkaufen! Es verdichten sich die Anzeichen, dass der Bremer Spielgestalter Diego dafür ganz oben auf der Wunschliste der Bayern steht. Bei Juventus Turin eigentlich schon im Wort, macht der kleine Brasilianer jetzt scheinbar die Kehrtwende und bleibt lieber in der vertrauten und im Kontrast zur Serie vor allem krisensicheren Bundesliga. Was im Land von Pizza und Pasta passiert, wenn die Serie A sich jetzt tatsächlich von der Serie B abspaltet, ist nicht abzusehen. Diego ist, wenn er von der alten Dame Juve absieht, schon auf dem richtigen Weg, doch auch dem Ex-Freund von Sarah Connor möchte ich noch etwas mit auf den Weg geben. Lieber Diego, die Musik spielt nicht in Italien oder München, geh’ lieber nach Spanien. Die Premier League würde den oft dünnhäutig auf Fouls reagierenden Diego wahrscheinlich aufreiben, aber ein Job in Valencia, Sevilla (FC), vielleicht Barcelona wäre der richtige Schritt.

Felix Magath wiederum flirtet heftig mit dem Fleischfabrikanten aus Rheda-Wiedenbrück. Es gibt viele Erklärungsversuche, warum er wechseln wird, ich hoffe, es ist nicht ausschließlich das Geld. Sicher wird Schalke ihn besser bezahlen, aber es widerstrebt dem logischen Denken schon ein wenig, Quälix dabei zuzuschauen, wie er das mühsam aufgebaute stehen lässt und die nächste Ruine beackert. Der Tipp kommt wahrscheinlich zu spät, aber Felix Magath sollte, wenn er schon die neue Herausforderung sucht, einen therapierbareren Patienten als den FC Schalke versorgen.
Milliardäre sind bestimmt beratungsresistent. Ich wäre es als Milliardär. Trotzdem habe ich auch eine Schlaumeierei für Dietmar Hopp. Unter Männern habe er das Problem mit Ralf Rangnick ausgeräumt, und ich habe mit einigem Kopfzerbrechen überlegt, wer außer dem ehemaligen SAP-Frontmann noch damit gemeint sein könnte. Jetzt kam’s raus, Manager und Geschäftsführer waren auch dabei! Jedenfalls sollte der Kraichgauer Mäzen seinen Trainer feuern und ihn dem gleichen Schicksal ausliefern, das den schwäbischen Fußball-Professor bisher immer ereilt hat: ein Abgang, wie sagt man, mit Geschmäckle. Jürgen Klinsmann sollte er als Ersatz vielleicht nicht ganz oben auf die Liste setzen.
Bleibt noch, dem Karlsruher Busfahrer zu raten, schon einmal Kaiserslautern im Navi einzuspeichern, Robert Enke sollte, wenn er uns 2010 vertreten soll, den Verein wechseln und es wird Zeit, Marko Marin vor Augen zu führen, dass Werbespots wie sein Pattex-Clip zuletzt in den 80ern gedreht wurden und dass der Fußballer von heute Prinzenrolle nascht, mit Löwen spazieren geht oder mindestens ein nutella-Boy ist.
Einen habe ich noch. Lothar Matthäus hat meinen Heimatverein völlig unerwartet in bundesweite Schlagzeilen gebracht, weil der Besitzer von Maccabi Netanya jetzt wahrscheinlich bei Fortuna Düsseldorf einsteigt und den Rekordnationalspieler (150 Spiele (das mit der Anzahl der Spiele in Klammern hinter der Bezeichnung Rekordnationalspieler habe ich mir bei der Bild abgeschaut)) gleich mitbringen wollte. Alles Quatsch, hat der Weltmeister von 1990 (1-0 im Finale gegen Argentinien) jetzt gesagt. Aber warum? Klar, kann der Herr Rekordnationalspieler noch weitere Dekaden abwarten, bis er ein Engagement in Deutschland angeboten bekommt. Er könnte, als Trainer eines sympathischen Traditionsclubs, der völlig unverschuldet in eine finanzielle Schieflage (7 Mio Schulden (das macht richtig Spaß, und spart so viel Text)) geraten ist, aber auch alle heimischen Kritiker Lügen strafen. Also, überleg’s Dir, Lothar!

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