Freitag, 27. März 2009

Rheda-Wiedenbrück calling

Das ging mal wieder sehr schnell gestern. Da erfahren wir am Vormittag, dass Fred Rutten in der kommenden Saison nicht mehr Trainer bei Schalke 04 sein wird. So weit, so gut. Natürlich war damit auch schon besiegelt, dass Rutten auch den kommenden Spieltag nicht mehr als Trainer des Bundesligisten erleben wird, nur wurde das von Schalker Seite so noch nicht kommuniziert. Das wurde erst am Abend nachgeholt, nach einem sachlichen und teilweise auch emotionalen Gespräch zwischen Josef Schnusenberg und Fred Rutten. Die Aufgabenverteilung beim Schalker Vorposten in Rheda-Wiedenbrück ist also wie folgt. Tönnies sucht den neuen Manager, Schnusenberg feuert den Trainer. Sucht Peter Peters jetzt den neuen Trainer, damit alle was zu tun haben. Erstmal übernehmen jetzt Büskens und Mulder, Büskens selbst scheint jedoch nicht damit zu rechnen, dass er gegen Bielefeld noch das Sagen hat. Erster Kandidat scheint Huub Stevens zu sein, doch mein Gefühl sagt mir, dass man auf Schalke Skrupel vor einer neuerlichen Verpflichtung hat.
Die Null stand viel zu oft bei Schalke und der beim PSV Eindhoven geschasste Stevens müsste schon einige Pötte in den Pott karren, um die Fans über das traditionell eher sachliche Spiel der von ihm betreuten Mannschaften hinwegzutrösten. Sollte ein Coach auf dem Markt sein, der für begeisternden Offensivfußball steht, dürfte Stevens schlechte Karten haben.
Außerdem muss Schalke auch ein homogenes Gespann zusammenstellen. Der neue Trainer muss ja mit dem neuen Manager zusammenarbeiten. Es wäre typisch für Schalke, aber wieder einmal fatal, wenn sie ohne genaue Prüfung der Kompatibilität einen guten Manager und einen guten Trainer holen.
Die dritte Möglichkeit ist, dass Schalke einen Trainer und Manager in Personalunion verpflichten will. Hier wäre Stevens vor einiger Zeit schon als Kandidat im Gespräch gewesen. Die Besetzung eines solchen Postens bei einem der umsatzstärksten Fußball-Clubs in Deutschland wird selbst in Gelsenkirchen nicht übers Knie gebrochen, was die Verzögerung und die ominösen drei Wochen Bedenkzeit in der Sache Kahn erklären würde. Wir werden da mal dranbleiben.
Da die Nationalmannschaft gerade ihre Fitness testet und von dort keine spektakulären Ergebnisse zu erwarten sind (beim Laktat-Test wurde wieder nicht festgestellt, dass Mario Gomez eigentlich ein Mädchen ist), soll noch ein Blick auf die neuesten Gerüchte vom europäischen Transfermarkt geworfen werden. Manchester City scheint sich langsam mit dem Geld ausgeben zu befassen und die Scheichs packen die Sache mit genauso viel Stil und Konzept an, wie sie daheim ihre Zwergstaaten mit Protz und nutzlosem Prunk vollstopfen. Hatte Chelseas Einkaufstour sich noch zum größeren Teil auf junge Spieler konzentriert, und hat die Transferpolitik in Liverpool eine verschworene rote Armada geschaffen, so holt Man City jetzt das nach, was bei allen anderen wohlhabenden Clubs befürchtet worden war. Henry soll kommen, Ribery auch, Diego Forlan steht auf der Liste, darüber hinaus noch John Terry und Roque Santa Cruz. Dafür soll Robinho schon wieder weg, am besten im Tausch gegen Ribery, man muss ja sparen in Krisenzeiten. So wird das nichts, das ist Schlussverkaufspolitik, wie wir sie zuletzt bei Real Madrid, in den späten Neunzigern beim FC Barcelona und bei Inter von je her gesehen haben. Die Bosse mit dem Geldbeutel scheinen sich bei den Citizens durchzusetzen, es gibt keinen Peter Kenyon und auch keinen Rafa Benitez als Gegengewicht und Regulator des Geldstroms. Wünschen wir den Scheichs also viel Spaß mit ihrem Spielzeug und hoffen wir für die Fans, dass sie es nicht allzu schnell wieder in die Ecke werfen.
Und die Nationalmannschaft? Die versucht sich gegen Liechtenstein und in Wales. Das Spiel gegen unsere Geldverwalter dürfte noch gut gehen, findet allerdings keine Leistungssteigerung im Vergleich zu Norwegen statt, könnte die DFB-Elf bereits in Wales mächtig Probleme bekommen. Ich weiß sowieso nicht, warum gerade das Gastspiel auf der Insel so auf die leichte Schulter genommen wird. Das Hinspiel entschied Piotr Trochowski im Alleingang, ansonsten gab’s damals auch nicht viel zu bewundern. Man kann also gespannt sein. Auch darauf, ob Mario Gomez seine Torflaute in der Nationalmannschaft gegen Liechtenstein beenden kann, wie der „Kicker“ für ihn hofft. Das klingt schon sehr nach dem letzten Versuch. 

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