Sonntag, 8. Februar 2009

Gerede

"Was ich gesagt habe, ist gesagt." Dieser Spruch, könnte in diesen Tagen von Benedikt XVI., Barack Obama, Andrea Ypsilanti oder anderen Personen des öffentlichen Lebens stammen, die in der jüngeren Vergangenheit eine schwere Phase durchgemacht haben. Eine so schwere Phase, dass sie sich auf das eigens gesprochene Wort wie auf ein Credo berufen. Der zitierte Satz stammt aber von Kevin Kuranyi und aus seinem Mund klingt das nicht wie ein pathetisch überfrachtetes Selbstbekenntnis sondern eher wie das Ablassen von Luft aus dem Raum nördlich der Mundhöhle. Auch Jörg Wontorra hatte heute im Doppelpass eine solche Sternstunde, als der Platzverweis für Mladen Petric diskutiert wurde. "Da war doch schon abgepfiffen, kann der denn da überhaupt noch bestraft werden?"
fragte er in die Runde. Wontorra hatte sich schon seit Jahren gewundert, dass Rudelbildung, Nachtreten, Trikot-Ausziehen nach Torerfolgen, Diskussionen nach Spielschluss oder einfaches Meckern immer wieder mit Karten bestraft wurden. Heute morgen hat er sich endlich getraut mal nachzufragen und hat wiederum keine anständige Antwort bekommen. Daher an Euch die Bitte, schreibt Wonti, warum das möglich ist, dann findet der Mann endlich Ruhe:
DSF Deutsches SportFernsehen GmbH
Münchener Str. 101g
85737 Ismaning

Dass es auch Lichtblicke in Interviews mit Fußballern gibt, zeigte gestern abend Piotr Trochowski im Aktuellen Sportstudio. Wolf-Dieter Poschmann fragte ihn nach den Schwierigkeiten, die junge Spieler bei den Bayern haben, sich durchzusetzen. Er sagte, dass die Verantwortlichen der Bayern lieber auf erfahrene Spieler setzen, weil die sich im Misserfolg selbst rechtfertigen müssen und dem Trainer ein Alibi geben. Bei jungen Spielern hat er dieses Alibi nicht. Das ist schon ziemlich starker Tobak, leider hat Wolf-Dieter Poschmann den Faden nicht aufgenommen. So blieb diese interessante Phase des Gesprächs eine Sternschnuppe.

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