Mittwoch, 28. Januar 2009

Im Nacken

Jaaa, Herr Müller, und jaaa Herr Rutten, dieser nette Herr, dem Schalke 04 so viel zu verdanken hat, ist wieder auf dem Markt! Heute nachmittag hat er in Eindhoven das Handtuch geworfen und sich so wieder zum Spekulationsobjekt der Presse gemacht. Müller und Rutten werden jedenfalls froh sein, dass sie Jena schon niedergerungen haben, aber was passiert in Hannover, zu Hause gegen Bremen und beim ungemütlichen Gastspiel in Bochum? Da tut es den Nerven bestimmt nicht gut, dass ein Schalker Denkmal Däumchen drehend keine anderthalb Autostunden weit entfernt sitzt und mit jeder Niederlage die melancholischen Sehnsüchte der darbenden Schalker Fans nach alten, erfolgreichen, einfach schönen Zeiten aufflammen lässt. Bisher war Huub Stevens aus Schalker Sicht gut geparkt in Holland. Die Hinrunde war ein Fiasko, viele Verfehlungen wurden am Trainer fest gemacht.
Der Schalker Reflex, nach Huub Stevens zu rufen, blieb allerdings aus. Er war in seiner Heimat, bei seiner kranken Frau, er hatte jetzt schon so oft nicht den Feuerwehrmann auf Schalke spielen wollen, dass man geradezu mutlos in seinem Werben werden konnte.

Das desaströse Auftreten des PSV in Liga und Champions League lässt aber auch Stevens wieder kleinere Brötchen backen. Er hat bereits signalisiert, dass die Bundesliga keine No-Go-Area für ihn wäre. Er weiß, bei wem er sich noch sicher sein kann, mit offenen Armen empfangen zu werden. Und gegenüber Fred Rutten ist eine solche Andeutung schon fast als Drohung zu verstehen, denn der smarte Grauschopf ist der einzige Trainer eines Clubs von Stevens Kragenweite, der nicht annähernd fest im Sattel sitzt.

Es wird also nicht langweilig auf Schalke, und Trainer und Manager haben jetzt das Problem, dass alle ihre Kritiker jetzt eine griffige Alternative parat haben, wenn es nicht gut läuft. Huub Stevens stünde bereit, und vielleicht bringt er ja auch Rudi Assauer wieder mit. Der hat ja neuerdings auch wieder Zeit.

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