Samstag, 31. Januar 2009

Der HSV wird nicht Meister!

Herzlich willkommen zurück in der Bundesliga. Verwundert rieb sich der Fan gestern abend die Augen, waren das da wirklich zwei deutsche Vereinsmannschaften, die Tempofußball, Torraumszenen, Leidenschaft, Laufbereitschaft und noch einige andere verloren geglaubte Zutaten für ein ordentliches Fußball-Gericht wiedergefunden hatten. Es muss die Luft von Dubai sein, dort waren ja beide im Trainingslager, die den Spielern eine Frischzellenkur verpasst hat.

Vielleicht setzen sich aber auch nur allmählich die Philosophien zweier offensiv denkender Trainer durch, die in der Sommervorbereitung ihre Mannschaft noch nicht so erreicht haben wie in den vergangenen vier Wochen. Das kann man als Freund der Bundesliga nur hoffen, weil das hieße, dass hinter dem gestrigen Schauspiel System steckt und nicht eine zufällige Laune des Schicksals, die hinterher keiner der Beteiligten richtig erklären kann.



Über den Kampf um die Tabellenspitze hinaus gab es ja gestern in Hamburg einige interessante personelle Konstellationen. Mark van Bommel wird zum Sommer eifrig vom HSV umworben und so mutmaßte man vor dem Spiel, dass er sich wohl besonders reinhängen würde. Seine vielfachen Versuche, David Jarolim in die Sportinvalidität zu befördern, offenbarten allerdings ein ganz praktisches Denken des Holländers. Den Zuschauer beschlich das Gefühl, van Bommel wollte sich seinen Platz im Mittelfeld schon einmal freimachen.

Das Hickhack um Olic hat sich für die Hamburger jetzt zum Guten gewendet, weil sie das Spiel gewonnen haben. Jonathan Pitroipa wurde allgemein gelobt, ein echter Olic-Ersatz war er aber natürlich nicht. Zu unpräzise waren sein Abschlüsse, wahrscheinlich hätte Olic aus den Gelegenheiten, die sich Pitroipa boten, ein Tor gemacht. Das alles ist Spekulation, aber so locker wie es gestern aussah, wird der HSV einen solchen Verlust in der Rückrunde und in der kommenden Saison nicht wegstecken können. Und so sehr es mich auch gefreut hat, dass die Super-Bayern verloren haben, darf nicht vergessen werden, dass Michael Rensing den Nordlichtern ein Tor geschenkt hat und dass die Bayern mindestens vier Tore hätten schießen müssen. Und Meister werden am Ende eh die Münchener.

Ein paar Hinweise will ich aber dann doch noch zum Fall Olic geben. Wenn er sich im Freundschaftsspiel prügelt, ist das seine Sache und dann muss er mit der Strafe leben. Ob es ein Hoffenheimer überhaupt wert ist, sich mit ihm zu prügeln steht noch auf einem anderen Blatt. Merkwürdig ist nur, dass die Bestrafungen sehr unterschiedlich ausfallen, wenn jemand in aller Freundschaft ausfallend wird (Das war jetzt der Delling zum Tage). Beispiel 7. Oktober 2006: Lukas Podolski fliegt im Testspiel gegen Georgien wegen einer Tätlichkeit vom Platz. Der DFB sperrt ihn für zwei Freundschaftsspiele. Beispiel 27. Mai 2008: Bayern München erschließt neue Märkte in Indien, was sich auch Breno zu Herzen nimmt. Das größte Abwehrtalent Brasiliens hat einen fiesen Tritt als Revanchefoul am Bein eines Inders angebracht und ist mit einer roten Karte vom Platz geflogen. Gesperrt wurde er hierfür gar nicht. Beispiel 13.01.2009: Torsten Frings gibt's dem türkischen Schiedsrichter im Test gegen Galatasaray verbal und der Schiedsrichter gibt's ihm per Karte, der roten nämlich. Sperre: drei Freundschaftsspiele. Auffällig ist, dass diese Fälle zwar (wenn überhaupt) empfindliche Strafen für die Saisonvorbereitung nach sich ziehen (Frings wird mutmaßlich gegen die Inselauswahl Norderney, den TuS Norderstedt und Holstein Kiel fehlen), für Pflichtspiele aber ohne Bedeutung blieben. Weiß Gott, warum.

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