Montag, 5. Januar 2009

Ciao Lukas

Oft wurde Lukas Podolski schon als etwas dumm belächelt, er sei grobschlächtig oder auch von einfachem Gemüt. Dass er einer italienischen Zeitung erzählt, wie gerne er zum AS Rom gehen würde, bestätigt leider seinen Ruf. Es ist ja nicht so, dass es früher keine dummen Fußballer gegeben hätte. Nur hatten die meist findige Denker in ihrem Umfeld, die das Wesentliche geregelt haben. Das waren Zeiten, in denen nicht der Spieler sich den Verein, sondern der Verein den Spieler ausgesucht hat. Heute sagt Podolski (oder sein Berater Kon Schramm?), dass er nach Rom will. Fassen wir also mal zusammen, was ihn für eine Anstellung in Italiens Hauptstadt qualifiziert. Die Sprache wird er spielend lernen, mit dem Deutsch klappt es ja auch schon ganz gut. Der Umgang mit den Medien wird ihm leicht fallen, Lausbubencharme wird bei Männern erst im höheren Alter wirklich geschätzt.
Er ist gerade Vater geworden, Kinder gewöhnen sich eh viel schneller an neue Freunde, die ganz anders reden als Papi. Auch auf dem Feld wird es keine Probleme geben. Auf Podolskis möglichen Positionen tummelt sich nichts als Fallobst: Aquilani, Perrotta, Julio Baptista, Vucinic, Totti und andere Amateure. Die große Konkurrenz, die ihm Unkonstant-Schweini und Formschwach-Klose in München bieten, bleibt ihm also erpart. Hinzu kommt, dass Podolski bei den Bayern oft nicht spielt, weil er ein Stürmertyp ist, der Platz braucht, dem es nicht gefällt, wenn die Räume eng sind und der Gegner sich hinten reinstellt. Da macht ein Wechsel ins Land des Hurra-Fußballs nur Sinn. Für einen Stürmer, der viel Raum braucht, war Italien von je her das Land, in dem Milch und Honig fließen.

Ein Wechsel nach Rom macht also insgesamt so viel Sinn wie ein Eisschrank am Nordpol und ich hoffe als Fan unserer Nationalmannschaft, dass er nach Hamburg, Bremen oder Dortmund geht. Sonst kriegen wir in der DFB-Elf den Gomez.

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